Liebe Freunde und Bekannte,

Das Jahr 2023 neigt sich dem Ende zu, und wir sind dieses Mal sehr spät dran mit unserem Freundesbrief. Es war uns leider auch in diesem Jahr nicht möglich, eine Reise in die Mongolei zu unternehmen, da ich, Horst, gesundheitlich noch ziemlich angeschlagen bin. Dank unserer engagierten Mitarbeitenden in der Mongolei lief die Kinderarbeit dennoch sehr gut weiter. Auch Munkh, unsere Mitarbeiterin in Deutschland, steht in engem Austausch mit der Mongolei.

Ein kleiner Einblick in das Leben unserer Kinder – die inzwischen fast alle junge Erwachsene sind:

Zulaa, unsere Älteste mit 23 Jahren, lebt mit ihrem Lebensgefährten in einer schönen Stadtwohnung. Im August wurde die kleine Familie um einen Sohn bereichert. Sie wirken sehr glücklich zusammen. Otgon Zezeg wohnt mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter in Erdenet auf dem Land. Auch sie führt ein glückliches Leben mit ihrer Familie. Barchas lebt mittlerweile in Japan und arbeitet dort vorübergehend in einer Metzgerei als Hähnchenschlachter. Er ist noch nicht in seinem Traumberuf, verdient sich aber fleißig seinen Lebensunterhalt. Bajr Bat schließt seine Ausbildung zum Schweißer im Dezember 2023 ab. Für das kommende Jahr plant auch er nach Japan zu gehen und hat dafür bereits alles vorbereitet. Unsere Kinder in Japan, Bat Shargal und Amgalan Baatar, stehen dort in gutem Kontakt miteinander und unterstützen sich gegenseitig. Altan Such hat als Touristenführer gearbeitet, jobbt derzeit und hat vor, nächstes Jahr nach Singapur zu ziehen. Er spricht hervorragend Englisch. Bajr Shangal lebt und arbeitet weiterhin in der Gruppe. Unser Sorgenkind Sommandal ist ebenfalls noch dort. Er hat oft mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, darunter Krämpfe, und benötigt viel Betreuung. Dennoch spielt er gerne mit den kleineren Kindern. Otgon Bolt ist wieder nach Ulaan Baatar zurückgekehrt, wo er in einer kleinen Einzimmerwohnung lebt und arbeitet. Bat Dorsh dient weiterhin als Feuerwehrmann beim Militär. In unseren Videoanrufen wirkt er sehr zufrieden und glücklich. Wir sind dankbar und froh, dass keiner unserer Großen mit Nikotin- oder Alkoholproblemen zu kämpfen hat – das ist keine Selbstverständlichkeit. Enkh Tuuja wird weiterhin zu Hause betreut. Sie leidet an einer physischen Kleinhirnbehinderung und muss regelmäßig in die Klinik. Zovoo besucht die 10. Klasse und bereitet sich auf das mongolische Abitur vor. Sie hat sogar ein Filmangebot abgelehnt, da sie sich voll und ganz auf ihre Bildung konzentrieren möchte. Otgon Shargal, in der 9. Klasse, lernt ebenfalls fleißig und arbeitet an ihrer Zukunft.

Dank regelmäßiger Videoanrufe haben wir guten Kontakt zu unseren Kindern, egal ob in der Mongolei oder in Japan. Es ist immer wieder schön, wenn sich fünf oder sechs von ihnen gleichzeitig auf dem Bildschirm tummeln – ein buntes Sprachengewirr!

Eine besondere Tradition halten unsere Kinder in der Mongolei aufrecht: Zum Weihnachtsessen treffen sie sich in einem Restaurant, oft zusammen mit der Mutter von Munkh, die sie mit Geschenken überrascht. Auch wenn die meisten inzwischen junge Erwachsene sind, bleiben sie für uns immer „unsere Kinder“.

Wir wünschen euch eine besinnliche Adventszeit, ein gesegnetes Weihnachtsfest und danken euch von Herzen für eure Unterstützung in diesem Jahr!

Mit herzlichen Grüßen,
Horst und Kalla