Unsere Geschichte und Mission

Mein Name ist Horst Beste. Ich wurde 1949 in Lüdenscheid geboren und habe in meinem Leben eine lange Zeit in meiner Heimatstadt verbracht. Als gelernter Einzelhandelskaufmann betrieb ich viele Jahre dort erfolgreich einen Obst- und Gemüsehandel. Im Jahr 1997 verkaufte ich diesen, um mich vollständig auf die Unterstützung der schwächeren Mitglieder unserer Gesellschaft zu konzentrieren. Bereits seit 1993 engagierte ich mich zusammen mit meiner Frau Karin für humanitäre Hilfe. Mit einem eigenen 40-Tonnen-LKW führten wir immer wieder Hilfsgütertransporte nach Rumänien, Albanien, Jugoslawien und Russland durch. Unser Ziel war es, Menschen in Not zu helfen – vor allem denjenigen, die am Rande der Gesellschaft standen und kaum eine Stimme hatten.

1996 führte mich meine Arbeit zum ersten Mal in die Mongolei. Während dieses Aufenthaltes lernte ich die harten Lebensbedingungen der Straßenkinder von Ulaanbaatar kennen. Besonders in den langen, bitterkalten Wintern lebten diese Kinder entweder auf der Straße oder suchten Schutz in Fernwärmeschächten, um der Kälte zu entkommen. Viele von ihnen waren ausgesetzt und hatten keine Lebensperspektive. Ihre Schicksale bewegten mich zutiefst. Mir wurde schnell klar, dass ich nicht tatenlos zusehen konnte. So entstand die Vision, ein Hilfswerk zu gründen, das speziell diesen Kindern eine Zukunft geben sollte.

Gemeinsam mit meiner Frau Karin und unserem jüngsten Sohn Mirko begann ich, diese Vision in die Tat umzusetzen. Nach einer einjährigen Vorbereitungszeit, in der wir uns intensiv mit der Sprache, der Kultur und den Lebensverhältnissen der Mongolei vertraut machten, zogen wir schließlich vollzeitig in das Land. Es war ein mutiger Schritt, der jedoch von unserer Überzeugung getragen wurde, dass wir einen Unterschied machen könnten.

In den darauffolgenden Jahren widmeten wir uns mit großem Engagement und hohem persönlichen Einsatz dem Aufbau eines Projektes für die mongolischen Straßenkinder. Mit viel Eigeninitiative und der Investition eines beträchtlichen Teils unseres privaten Kapitals legten wir den Grundstein für die Kinderhilfe Mongolei, wie sie heute existiert. 2003 war es dann soweit: Wir konnten die ersten Kinder in unsere Einrichtung aufnehmen.

Unsere Arbeit konzentriert sich darauf, diesen ehemals „weggeworfenen Kindern“ eine langfristige Perspektive zu bieten. Wir kümmern uns nicht nur um ihre grundlegenden Bedürfnisse wie Unterkunft, Nahrung und medizinische Versorgung, sondern auch um ihre persönliche und berufliche Entwicklung. Jedes Kind, das wir aufnehmen, erhält eine umfassende Betreuung, die bis zu dem Zeitpunkt reicht, an dem es auf eigenen Füßen stehen kann. Unser Ziel ist es, dass die Kinder entweder eine abgeschlossene Berufsausbildung oder einen Hochschulabschluss erreichen, um ein eigenständiges und erfülltes Leben führen zu können.

Die Kinderhilfe Mongolei ist ein Projekt, das von Herzen kommt. Es ist das Ergebnis von harter Arbeit, Entschlossenheit und dem unerschütterlichen Glauben daran, dass jedes Kind eine Chance verdient. Gemeinsam mit vielen Unterstützern und Freunden, die uns auf diesem Weg begleiten, können wir den Straßenkindern von Ulaanbaatar ein neues Leben ermöglichen – eines voller Hoffnung, Perspektiven und Zukunft.

Vielen Dank, dass Sie sich für unsere Arbeit interessieren und diesen Weg mit uns gehen möchten.

In der Mongolei, rund 30 Kilometer von Ulaanbaatar entfernt, liegt das Kinderdorf Schar-Hooloi. Seit 2003 bieten wir Kindern nicht nur Schutz, sondern auch eine liebevolle Umgebung, in der sie ein selbstbestimmtes Leben aufbauen können. Die ersten zehn Kinder, damals 2 bis 3 Jahre alt, kamen aus einem staatlichen Kinderheim zu uns. Viele waren „weggeworfene Kinder“, die ausgesetzt wurden und deren erste Jahre von Vernachlässigung und Perspektivlosigkeit geprägt waren. In Schar-Hooloi erlebten sie Geborgenheit und Fürsorge – eine Grundlage, die ihr Leben veränderte und sie zu starken, fröhlichen Persönlichkeiten heranwachsen ließ.

Unsere Arbeit endet jedoch nicht mit der Volljährigkeit der Kinder. In einer mongolischen Gesellschaft, die jungen Erwachsenen aus Waisenhäusern oft keine Perspektive bietet, begleiten wir sie weiterhin. Ob durch Schulabschlüsse, Ausbildungen oder Studiengänge – wir unterstützen sie, bis sie ein eigenständiges Leben führen können. Viele unserer Kinder sind heute auf einem beeindruckenden Weg.

Dank der großzügigen Unterstützung von Spendern können wir diesen Weg seit über 20 Jahren fortsetzen. Gemeinsam verändern wir Leben und schenken Hoffnung, wo zuvor keine war.

Kinder bei ihrer Aufnahme in unser Kinderdorf
(oben links: Zulaa, rechts: Otgon Bolt)

Kinder sechs Monate nach ihrer Aufnahme
(unten links: Bat Dorsch, rechts: Bat Shargal)

Aktuelle Fotos: Zulaa mit ihrem Mann und Sohn, Otgon Bolt und Bat Shargal sowie Bat Dorsch in seiner Uniform

Land und Leute der Mongolei

Obwohl die Mongolei fast viereinhalb mal so groß ist wie Deutschland, leben nur etwa 3 Millionen Menschen in diesem Land, sodass dieses Land von allen unabhängigen Staaten der Welt die geringsten Bevölkerungsdichte aufweist.

Von den etwa 3 Millionen Einwohnern leben mehr als eine Millionen Menschen in der Hauptstadt Ulaan Baatar.

Diese Zahl steigt stetig nach oben, da immer mehr Menschen vom Land in die Stadt übersiedeln, mit der Hoffnung dort Arbeit zu finden um eine bessere Lebensqualität zu erfahren.

Die Lage im zentralasiatischen Hochland beschert der Mongolei eines der extremsten Klimata der Welt, weshalb die Mongolen vor allem auf dem Land der Natur ausgesetzt sind und unter der Dürre im Sommer und der extremen Kälte im Winter leiden.

Aufgrund des trockenen und ausgeprägten Kontinentalklimas schwanken zudem die Temperaturen im Laufe des Jahres sehr stark. Auch die Temperaturdifferenzen zwischen Tag und Nacht sind ungewöhnlich hoch. Sie können bis zu 32°C erreichen.

Leider gerät die Mehrzahl der Übersiedler in einen Teufelskreis der Arbeitslosigkeit oder müssen für einen Lohn arbeiten, welcher nicht zum Leben, aber für Wodkaflaschen ausreicht. Etwa 40% der Einwohner der Mongolei leben unterhalb der extremen Armutsgrenze.

So wächst nicht nur die Einwohnerzahl der Hauptstadt, sondern ebenfalls die Kriminalität und die Gewalt und Misshandlungen in den Familien.

Vor allem Kinder sind im besonderen Maße von diesen schwierigen Verhältnissen betroffen, da die Arbeitslosigkeit, die Scheidung oder die Trinksucht der Eltern die Hauptursachen dafür sind, dass immer mehr Kinder auf der Straße leben.

Die Straßenkinder haben aufgrund des extremen Klimas, ein besonders schweres Schicksal, da die Winter in der Mongolei lang und besonders kalt (-30°C sind keine Seltenheit, teilweise werden bis zu -50°C erreicht) sind.

Viele Straßenkinder betteln tagsüber und verbringen die Nächte in dunklen Hausfluren oder, wenn es zu kalt dafür ist, in den Fernwärmeschächten unter der Straße.

Der Boden dieser Schächte ist mit Exkrementen bedeckt und voll mit Müll, dennoch wird die Anzahl der in den Schächten lebenden jungen Menschen auf ungefähr 4.000 bis 5.000 geschätzt.

Da diese jungen Menschen keine Schule besuchen ist für viele von ihnen die Zukunft bereits vorprogrammiert: Die Mädchen prostituieren sich für ihren Lebensunterhalt und der Weg der Jungen führt früher oder später ins Gefängnis.

Ihre Mithilfe

Wir würden uns freuen, wenn Sie unsere Arbeit mit einer Spende unterstützen, da, damit die Arbeit mit den Kindern erfolgreich durchgeführt werden kann, monatliche Kosten abgedeckt werden müssen.

Die sogenannten “weichen“ Kosten entfallen, denn Verwaltungs-, Werbe- und Bürokosten werden durch ehrenamtliches Engagement und Freundschaftsdienste in Deutschland abgedeckt, sodass wir sicherstellen und garantieren können, dass die Spendegelder zu 100% in die Arbeit mit den Kindern fließen.

Neben den Lebenserhahltungskosten für die Kinder und Mitarbeiter wie Unterkunft, Kleidung, Verpflegung, regelmäßige ärztliche Versorgung für die Kinder, welche vom mongolischen Staat vorgeschrieben sind, müssen auch Transportkosten und Fahrzeugs- und Wohnungsmieten aufgebracht werden.

Heizkosten und Lebensmittelkosten sind durch das Klima in der Mongolei sehr hoch, sodass die durchschnittlichen monatlichen Kosten 3.500,00€ betragen.

Als im Vereinsregister eingetragener Verein sind wir berechtigt Spendenbescheinigungen nach § 50 Abs. 1 EstDV auszustellen.