Oktober 2004

9 Uhr Hauptbahnhof Lüdenscheid. Meine Reise geht los. Dominik, Patrice, Nepomuk, Kalla und Inche winken.
In Hagen umsteigen um nach Düsseldorf zukommen. 13 Uhr Abflug nach Moskau.
Die FLugzeug sah innen sehr neu und schick aus. Die Sitze sahen uas wie Leder, waren aber bestimmt eine Imitation.
Nach drei Stunden Flug und zwei Stunden Zeitverschiebung landeten wir um 18 Uhr in Moskau.
Um 20 Uhr sbin ich dann in die nächste Maschine eines älteren Baujahres umgestiegen. Später habe ich erfahren, dass es eine ehemalige Regierungsmaschine von Putin war.
Um 22 Uhr ging es dann los. Der Start verlief noch normal.
Ich hörte 2-mal Geräusche am Flugzeugboden. Ich ermutete, dass das Fahrwerk nicht eingefahren werden konnte. Ein Besatzungsmitglied rannte mit verhaltener Gleichgültigkeit nach hinten und ich dachte, er würde gleich ölverschmiert wieder auftauchen. Kurze Zeit später machte der Pilot dann eine Durchsage – das Einzige was ich von der Mitteilung verstand war: „Problem“.
Obwohl wir schon eine Stunde in der Luft waren, konnte man noch gut die Straßenbeleuchtung aus dem Fenster sehen. Es schien, als käme da Flugzeug gar nicht richtig hoch. Es befand sich auch in einer Schräglage nach hinten, weshalb die Stewardessen mit ihren Essenswägelchen Schwierigkeiten hatten die Steigung zu bewältigen. Ob das möglicherweise die Henkersmahlzeit war, wusste man nicht.
Die Essensverteilung wurde dann abrupt abgebrochen, es wurde alles wieder hektisch eingesammelt und zur Landung vorbereitet.
Mein Trost war, da man die Lichter noch unter uns sah, dass wir nicht auf dem Weg in die Taiga zum Notlanden gezwungen waren. Da die meisten Passagiere schliefen, brach auch keine Panik aus.
Mein Nachbar aus Bayern saß allerdings verkrampft und betend bis zur rumpeligen Landung in seinem Sitz. Als die Räder den Boden berührten bekreuzigte er sich erst mal.
Mit ca. 180 Fluggästen stand ich dann wieder um 24 Uhr im Moskauer Transitbereich auf dem Flughafen. Anstatt psychologischer Betreuung bekamen wir zwei Essensgutscheine, die noch eine Stunde Gültigkeit hatten. Weil nur noch eine Bar offen hatte, konnten wir sie bloß in Bier oder Schokolade umtauschen.
Danach konnten wir uns dann den Rest der Nacht auf dem Kachelfußboden bequem machen. Da wir ja nur Handgepäck bei uns hatten und nachts die Heizung im Flughafen abgestellt wurde, war es dann recht „gemütlich“ kalt.
Da man uns am nächsten Morgen sagte, dass das Flugzeug frühestens am Abend weiter flog, haben wir (drei Deutsche, ein indischer Engländer, eine Norwegerin, ein Franzose mit seinem mongolischen Übersetzer, ein Spanier und zwei Schweden) drauf bestanden, ins Hotel überzusiedeln.
Nach langem Kampf bekamen wir dann ein Tagesvisum für Moskau und konnten ins Hotel. Dort fing dann der nächste Ärger an, wir sollten das Frühstück für 35$ selbst bezahlen. Nach halbstündiger Diskussion haben sie aber dann darauf verzichtet.
Wir haben uns zu 5 Leuten dann erst mal den Kremmel angeschaut. Abends im Hotel zurück erfuhren wir, dass der Flieger immer noch nicht ging.
Morgens nach dem Frühstück sind wir dann zum ÄROFLOTT Flugschalter im Außenbereich des Flughafens gegangen, um zu fragen, wie es jetzt weitergehe. Sie meinten nur, unsere Maschine wäre um 6 Uhr schon abgeflogen. Da hätte man unsere Gesichter mal filmen müssen.
Man hatte im Hotel vergessen, uns zu wecken, weil man uns wohl für Frankfurt und nicht für Ulaan Bator im Computer eingegeben hatte. Nach wieder einstündiger Diskussion war man dann bereit uns abends in der Miat unterzubringen.
Wir haben dann schnell das Handgepäck aus dem Hotel geholt, doch in den Innenbereich des Flughafens ließ man uns dann nicht, weilmittlerweile unsere Visa abgelaufen waren. Wir sollten 70$ Strafe bezahlen. Bis wir auf dem Flughafengelände waren, ist erneut eine Stunde vergangen. Von Ulaan Bator kam mitlerweile die Anfrage, dass da noch 10 Passagiere fehlen.
Der Rest des Fluges verlief dann normal, außer dass wir dann am Gepäckband in Ulaan Bator ins Leere schauten, weil unsere Koffer wieder nach Moskau zurückgeflogen waren.
Man erzählte uns dann noch, dass viele Fluggäste, die mit der ÄROFLOTT- Maschine in Ulaan Bator angekommen waren, ganz apathisch und in Tränen aufgelöst waren. Die meisten hatten ja 2 Tage im Flughafen verbracht.