Obwohl die Mongolei fast viereinhalb mal so groß ist wie Deutschland, leben nur etwa 3 Millionen Menschen in diesem Land, sodass dieses Land von allen unabhängigen Staaten der Welt die geringsten Bevölkerungsdichte aufweist.

Von den etwa 3 Millionen Einwohnern leben mehr als eine Millionen Menschen in der Hauptstadt Ulaan Baatar.

Diese Zahl steigt stetig nach oben, da immer mehr Menschen vom Land in die Stadt übersiedeln, mit der Hoffnung dort Arbeit zu finden um eine bessere Lebensqualität zu erfahren.

Die Lage im zentralasiatischen Hochland beschert der Mongolei eines der extremsten Klimata der Welt, weshalb die Mongolen vor allem auf dem Land der Natur ausgesetzt sind und unter der Dürre im Sommer und der extremen Kälte im Winter leiden.

Aufgrund des trockenen und ausgeprägten Kontinentalklimas schwanken zudem die Temperaturen im Laufe des Jahres sehr stark. Auch die Temperaturdifferenzen zwischen Tag und Nacht sind ungewöhnlich hoch. Sie können bis zu 32°C erreichen.

Leider gerät die Mehrzahl der Übersiedler in einen Teufelskreis der Arbeitslosigkeit oder müssen für einen Lohn arbeiten, welcher nicht zum Leben, aber für Wodkaflaschen ausreicht. Etwa 40% der Einwohner der Mongolei leben unterhalb der extremen Armutsgrenze.

So wächst nicht nur die Einwohnerzahl der Hauptstadt, sondern ebenfalls die Kriminalität und die Gewalt und Misshandlungen in den Familien.

Vor allem Kinder sind im besonderen Maße von diesen schwierigen Verhältnissen betroffen, da die Arbeitslosigkeit, die Scheidung oder die Trinksucht der Eltern die Hauptursachen dafür sind, dass immer mehr Kinder auf der Straße leben.

Die Straßenkinder haben aufgrund des extremen Klimas, ein besonders schweres Schicksal, da die Winter in der Mongolei lang und besonders kalt (-30°C sind keine Seltenheit, teilweise werden bis zu -50°C erreicht) sind.

Viele Straßenkinder betteln tagsüber und verbringen die Nächte in dunklen Hausfluren oder, wenn es zu kalt dafür ist, in den Fernwärmeschächten unter der Straße.

Der Boden dieser Schächte ist mit Exkrementen bedeckt und voll mit Müll, dennoch wird die Anzahl der in den Schächten lebenden jungen Menschen auf ungefähr 4.000 bis 5.000 geschätzt.

Da diese jungen Menschen keine Schule besuchen ist für viele von ihnen die Zukunft bereits vorprogrammiert: Die Mädchen prostituieren sich für ihren Lebensunterhalt und der Weg der Jungen führt früher oder später ins Gefängnis.