Liebe Freunde und Bekannte,

auch in diesem Jahr gab es wieder neue Herausforderungen für uns. Ende Dezember 2014 reiste ich, Horst, noch einmal in die Mongolei, um einige behördliche Angelegenheiten zu regeln. Eine wichtige Entscheidung stand noch aus: die Nachfolge von Ojuna musste vor Jahresende geklärt werden. Im Mai 2014 hatte ich die Leitung in der Mongolei von Sereeter auf Ojuna übertragen. Nach drei Monaten stellte sich jedoch heraus, dass eine weitere Zusammenarbeit nicht möglich war, da die Kosten unter ihrer Leitung stark gestiegen wären. Die Verantwortung für das Dorf hat nun Dawaajo übernommen, ein langjähriger und erfahrener Mitarbeiter von uns. Er ist verheiratet, hat vier Kinder und ist in den letzten Jahren viel reifer geworden.

Bereits in unserem letzten Rundbrief berichteten wir von der großen Herausforderung im Jahr 2015: der bevorstehenden Herzklappenoperation für Amina. Dr. Peter Beck (Vereinsmitglied) nahm Kontakt zu Dr. Horke auf, der die erste Operation an Amina durchgeführt hatte. Dr. Horke arbeitet mittlerweile an der medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und erklärte sich bereit, die notwendige Herzoperation wieder durchzuführen. Die reinen Operationskosten beliefen sich auf 38.000 €. Dank Dr. Horke’s Bemühungen und seiner Kontakte konnten Sponsoren gefunden werden, die den größten Teil der Kosten übernahmen. Mit viel Unterstützung von außen konnten wir 5.000 € durch Spenden aufbringen. Eine Gemeinde aus Süddeutschland übernahm zusätzlich die Flugkosten, Fahrten in Deutschland und die Unterbringung, was eine große Hilfe war. Nachdem auch die Visaangelegenheiten geklärt waren, konnte der Operationstermin für den 28. Mai festgelegt werden.

Die Operation verlief sehr erfolgreich. Eine Woche nach dem Eingriff wurde Amina aus der Klinik entlassen, und wir brachten sie zusammen mit ihrer Mutter Tuuja nach Lüdenscheid. Eine Woche später fuhren wir die beiden noch einmal zur Nachuntersuchung nach Hannover. Dr. Horke war mit Aminas Genesung sehr zufrieden. Danach brachten wir Amina und Tuuja zu einer befreundeten Familie nach Landshut (bei Augsburg) zur weiteren Erholung. Anfang August stand die letzte Nachuntersuchung an der MHH an, die ebenfalls sehr positiv ausfiel. Mutter und Tochter konnten daraufhin ihre Rückreise in die Mongolei antreten.

Unsere anderen Kinder entwickeln sich ebenfalls gut. Gan Tuuja hat ihr mongolisches Abitur erfolgreich bestanden und studiert seit Sommer Chemie an der Universität. Die älteren Kinder besuchen die Fachberufsschule, die jüngeren gehen zur normalen Schule. Unser „Sorgenkind“ Sormandal geht ab und zu zur Schule, je nachdem, wie seine Krankheit es zulässt. Zulaa plant, im nächsten Jahr das mongolische Abitur abzulegen.

Wir danken euch von Herzen für all eure Unterstützung und wünschen euch eine besinnliche Adventszeit, ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr.

In Dankbarkeit,
Horst und Kalla