Liebe Freunde und Bekannte,

am 17. Juni 1998 bin ich, Horst Beste, mit meiner Frau Karin, auch Kalla genannt, und meinem jüngsten Sohn Mirko in die Mongolei geflogen, um dort im Namen von Help (FCJG) ein Kinderdorf aufzubauen. Nach gut einem dreiviertel Jahr Aufenthalt in der Mongolei haben wir allerdings festgestellt, dass eine gemeinsame Arbeit leider nicht möglich ist, sodass es zu einer Trennung kam.
Diese Trennung ist wirklich eine der schwersten Entscheidungen unseres Lebens gewesen.
Nun lag eine schwere Zeit vor uns, da wir nicht mehr in Europa sondern in der Mongolei, in Asien, waren.

Um überhaupt im Land bleiben zu dürfen und um dort auch arbeiten zu dürfen, gründeten wir einen mongolischen Verein.
Zwei mongolische Freunde, einem befreundeten deutschen Ehepaar und auch Gottes Hilfe haben wir es zu verdanken, das dabei alles bis zum heutigen Stand gekommen ist.

Für Mirko war es zum Glück leicht sich in der Mongolei einzuleben, da er sich schnell auf neue Situationen einstellen kann. Da Mirko Schüler auf Beurlaubung der Christlichen Realschule ist, unterrichten Kalla, ein deutscher Help Praktikant (Dr. der Chemie und Physik) und ich Mirko, sodass wir auf einen teuren Fernkurs, welcher ca. 500 DM im Monat kosten würde, verzichten können. Zudem hat Mirko schnell mongolische und amerikanische Freunde gefunden, wodurch ich mir keine Sorgen wegen des Erlernens der mongolischen und englischen Sprache machen muss.

Dieses Jahr wird Constanze Beck für ein paar Monate zu uns kommen, um uns beim Unterricht und um uns bei unserer Arbeit zu unterstützen.
Es wäre natürlich toll, wenn noch weitere Hilfe zu uns stoßen würde.

Mit dem ersten Bauabschnitt sind wir voll im Zeitplan.
Wir haben unser Haus, das wir mit der Hascha (ein umzäuntes Grundstück) gekauft haben, fast vollständig wir renoviert, und zur gleichen Zeit ein dreier Ger-Haus (nach mongolischem Baustiel) gebaut.
Da unser Grundstück auf dem Land ist, müssen wir wegen der Frostgefahr einen 43 Meter tiefen Brunnen bohren, sowie eine 3,50 Meter tiefe Sickergrube ausgraben lassen.

Ich, Horst, kam in der Mongolei oft an meine Grenzen, vor allem was die Anpassung an die Kultur betraf, da meine mongolischen Kenntnisse noch begrenzt sind.
Persönlich habe ich nur eine provisorische Bleibe gehabt, nachdem ich im Sommer schon früh aus dem Heimaturlaub in Deutschland in die Mongolei zurück gekehrt bin. Ich schlafe im Auto, bis der Container mit dem Material aus Deutschland eintrifft. Missionsleben von der Pike auf, ist folglich auch für einen 50-jährigen möglich.
Kalla und Mirko werden nachkommen, wenn es hier einigermaßen bewohnbar ist.

Jetzt kurz zu unseren Zielen:
Wir fühlen uns von Gott in die Mongolei gerufen, um den Mongolen eine neue Familienstruktur, nach Biblischer Grundlage, vorzuleben.
Wir möchten hier ein Kinderdorf für Waisenkinder aufbauen.
Das Herz unsere Arbeit sollen kleinen Familienzellen sein, die aus zwei Mitarbeitern, möglicherweise aus einem Ehepaar bestehend, und einer Kinderzahl nach eigenem Ermessen (maximal 7-8 Kinder) bestehen. Vor allem Kindern, die ansonsten keine Überlebenschancen hätten, möchten wir eine Zukunft bieten. Die Kinder sollen dann so lange betreut werden, bis sie auf eigenen Füßen stehen und sich selbst ernähren können.

Wenn der erste Bauabschnitt beendet ist, werden wir nach qualifizierten Mitarbeitern suchen, damit wir Anfang des nächsten Jahres Kinder aufnehmen können.
Wir überlegen, dass wir, wenn keine westlichen Mitarbeiter da sind, wir versuchen werden mongolische Christen einzustellen.
Damit die Kinder in der normalen, mongolischen Kultur aufwachsen und integriert werden können, sind wir extra 30 km von der Hauptstadt weg gegangen. Sobald die Kinder schulpflichtig sind, sollen sie hier auch in die mongolische Schule gehen.
Wir, Kalla und ich, werden uns dann mit den Mitarbeiter um den äußeren Schutz und um alle organisatorischen Aufgaben kümmern. Wir werden auch versuchen, sofern es unser Glaube zulässt, uns in die bestehende Dorfgemeinschaft zu integrieren.

Wir erleben wie Gott unsere Arbeit finanziell segnet, da wir mit den vorhandenen Finanzen bis jetzt gut zurechtkommen.
Die Spende in Höhe von 15.000 DM einer befreundeten Familie hat uns hoch erfreut und ist ein echter Segen.
Doch wir warten hier dringend auf den Container, weil dieser Fenster, Türen, Elektroinstallation, Heizungen, Wasserrohre und vieles mehr enthält. Auch ein Klavier, für spätere musikalische Unterrichtung der Kinder, ist in diesem Container.
An diesem Punkt auch Dank an zwei befreundete Familien, ohne deren Hilfe das Zusammenbekommen der Materialien nicht so schnell funktioniert hätte.

Zur deutschen Vereinsgründung – das wichtigste war dabei für uns, dass wir Freunde in dem Verein haben, von denen wir uns ins Leben sprechen lassen. Für Veränderungen der Verbesserung dienend, sind wir offen.

Lieben Gruß,
Horst Beste