Liebe Freunde und Bekannte,

es ist an der Zeit mal wieder etwas von uns hören zu lassen.
Die meisten wissen, dass wir schon über drei Monate wieder in Deutschland sind.
Wir wollen aber von vorne beginnen.

Mai, Juni, Juli und August sind die Sommermonate in der Mongolei und man ist froh, den Winter hinter sich zu haben.
Im Winter haben wir gedacht, dass viele Viehherden den Winter nicht überleben würden, wie auch in den Medien in Deutschland berichtet wurde. Interessanterweise haben es doch viele Tiere geschaff, über den Winter zu kommen. Fleisch gab es nach wie vor in großen Mengen preiswert, im Schnitt für 2,50 DM das Kilo, zu kaufen.
Letztes Jahr war viel Umlagengestaltung angesagt. Als Mitte Mai der Boden ab 5 cm Tiefe inmer noch gefroren war, da der letzte Wintersich ja so lange hin zog und die Nachtfröste  nicht aufhören wollten, haben wir erst mal mit der Gestaltung unseres Haschazauns begonnen.
Ende Mai holten wir Kiefern aus dem Wald und hoffen nun, das alle gepflanzten Bäume angewachsen sind. Bäume zu pflanzen und einen schönen Haschazaun zu errichten ist schon etwas Außergewöhnliches in der Mongolei, besonders auf dem Land.
Immer wieder kamen die Nachbarn, um staunend zu gucken was die Ausländer mal wieder machen.
Unser Pflegekind Inche hat sich sehr gut entwickelt. Die Nachbarn beobachteten zunächst sehr kritisch wie die Deutschen mit einem mongolischen Baby umgehen, konnten aber sehen, wie gut es ihr geht.
Selbst fremde Leute sprechen uns hin und wieder an und meinen, dass Inche ein glückliches Kind sei.
Inche konnte mit 11 Monaten laufen und hat sich körperlich toll entwickelt. SIe lacht viel und ist einfach ein ,,Sonnenschein”.

Wir merken, dass sich das allgemeine Verhältnis der Dorfbewohner zu uns immer besser entwickelt.
Selbst der Ranger, der für unsere Gegend zuständig ist, verlangt kein Geld mehr für irgendwelche Genehmigungen (z.B. Kies und Sand aus dem Fluss zu holen). Er sagte zu uns, dass wir jetzt doch dazu gehörten und nur Bescheid geben müssten, wenn wir etwas brauchten.
Da wir mit unserem ersten mongolischen Mitarbeiterehepaar nicht so gute Erfahrung gemacht haben, suchen wir dringend ein deutsches oder deutschsprechendes, nicht zu junges Ehepaar für die Mitarbeit und als Vertretung, wenn wir nicht vor Ort sind. Mongolen schätzen und akzeptieren eher etwas reifere und ältere Menschen.
Kurz bevor wir im September nach Deutschland flogen, kam ein mongolisches Ehepaar als Mitarbeiter zu uns. Ihr Einleben im Dorf klappte unter Aufsicht unseres Njamaa’s soweit ganz gut, wofür wir Gott sehr dankbar sind.
Dieses Ehepaar betreut neben seinen eigenen beiden Kindern auch noch drei aufgenommene. Die Kinder sind zwischen einem Jahr und zwölf Jahren alt. Wenn sich die Mitarbeiterschaft von Nasan und Girle, so sind ihre Namen, bewährt, werden wir noch mehr Kinder aufnehmen. Die Unterhaltskosten für diese Familie betragen monatlich etwa 450€.
Unsere privaten Mittel und Spenden reichen dafür nicht aus, so dass wir uns für ein Partnerschaftsprogramm für die Kinder entschieden haben.
Eine Patenschaft sollte monatlich 50€ betragen.

Bei Interesse an einer Patenschaft für ein Kind oder Unterstützung durch regelmäßige Überweisungen meldet Euch bitte unter Tel. 02351/140763 oder Tel. 038203/17940 (nicht mehr aktuell)

Ende September sind wir nach Deutschland geflogen.
Da wir die letzten drei Winter in der Mongolei verbracht hatten, wollten wir noch ein paar Tage in den Süden. Wir konnten eine Woche in Südfrankreich genießen und sogar noch im Meer schwimmen.
Um in der Schule wieder Anschluss zu bekommen musste Mirko anschließend ein paar Monate lang eine deutsche Schule besuchen.
Letztes Jahr war Charlotte Beck bei uns, um Mirko zu unterrichten und auch um tatkräftig bei allen anfallenden Arbeiten mitzuhelfen. Der Unterricht, den Mirko in diesen sechs Wochen hatte, zahlte sich nun mit guten Noten aus. Es ist nicht sehr einfach für unseren bald 16-jährigen Mirko zwischen zwei Kulturen hin und her zu pendeln. Wir hoffen, dass es ihm nicht zu schwer fallen wird, im Februar wieder mit uns in die Mongolei zu fliegen.
Kallas Gallengeschichte hat glücklicherweise keine Schäden oder Einschränkungen hinterlassen. Sie kann alles Essen und hat keine Beschwerden.

Die Zeit in Deutschland nutzten wir auch um materielle Dinge zu beschaffen, die wir im neuen Jahr benötigen und in der Mongolei nicht oder nur minderwertig zu bekommen sind.
Schon während unseres letzten Heimataufenthaltes hatten wir eine Heizung von den Eltern unserer Freunde geschenkt bekommen.
Eine zweite Heizung konnten wir fast neuwertig günstig kaufen. Eine Farbenfirma spendete 20 Paletten Farbe und eine andere Firma zahlreiche Rollen gute Dachpappe. Auch gut erhaltene Kinderkleidung, Kinderwagen und Spielzeug haben wir bekommen.
Für dies alles sind wir sehr dankbar.
Wir packen alle Dinge augenblicklich in einen Container, der so bald wie möglich auf die Reise in die Mongolei geht.

Wir danken Euch herzlich für alle Unterstützung durch Gebet und Finanzen und grüßen Euch,
Horst, Kalla und Mirko Beste