Liebe Freunde und Bekannte,

es ist schon November und das Jahr 2007 fast vorbei.
Wieder ist viel geschehen im Kinderdorf und auch darüber hinaus.

Im März kam Tuuja, eine ehemalige Übersetzerin, mit ihrem Baby, welches vier gravierende Herzfehler hatte, nach Stuttgart in die Sana Herzchirurgie-Klinik. Dies hatte unser Freund Dr. Peter Beck organisiert, sodass die Operation erfolgreich und kostenlos durchgeführt wurde.
Sormandal, unser leicht behinderter Junge, bekam im April einige epileptische Anfälle, weshalb mehrere kostenpflichtige Untersuchungen, die noch nicht abgeschlossen sind, fällig waren. Seit April hat er, Gott sei Dank, keinen Anfall mehr gehabt.
Den anderen Kindern geht es sehr gut. Alle acht haben die erste Klasse erfolgreich beendet und sind ab September in der zweiten Klasse.
Bajrshargal geht jedoch noch ein Jahr in den Kindergarten, sowie auch Anomaa, die Tochter von Euna. Euna und Anomaa haben wir ja Ende Januar aufgenommen.

Im Juni flogen Kalla und Inche auch für sechs Wochen in die Mongolei. Dirk, unser Dachdeckerfreund, kam dann auch knapp eine Woche später mit seinem Vater, der ebenfalls Dachdecker ist, um unseren Arbeitern die fachmännische Verlegung der Dachplatten auf dem komplizierten Dach beizubringen.
Mitte September flog dann Horst erneut in die Mongolei, da von den „Südtiroler Ärzten“ ein Krankenhausclown und ein Kameramann für 14 Tage geschickt wurden.
Der längste Einsatz der Südtiroler Ärzte war im Kinderkrankenhaus auf der Leukämiestation. Helmut Spieß, von den Südtirolern, hatte 15 Spritzpumpen mit Zubehör beschaffen, welchedankbar auf der Leukämiestation angenommen worden sind, da auf der gesamten Station nur noch eine funktionierende Spritzpumpe existierte.
Unser Sormandal hat am 25. September Geburtstag und so hatte er eine super tolle Überraschung zu seiner kleinen Feier: den Clown! Natürlich hatten alle Kinder ihren Spaß.

Im September haben wir einen 12 jährigem Jungen Bassuren aufgenommen. Seine Mutter ist vor zwei Jahren gestorben und sein Vater ist Alkoholiker und nicht aufzufinden.
Bassuren lebte bei seiner schwer behinderten Oma, wo er die letzten zwei Jahre verbrachte hat und den „Haushalt“ führte. Schule war für ihn in dieser Zeit tabu.
Der Gesundheitszustand der Oma hatte sich aber so verschlechtert, dass sie bei Verwandten unterkommen musste. Da Bassuren nur eine Person mehr war die versorgt werden musste, wurde er abgeschoben. Seit Anfang November sind alle seine Papiere bei uns und wir haben das Sorgerecht.
Er hat sich inzwischen gut eingelebt und hat, damit er das versäumte aufholen kann, Privatunterricht. Bassuren ist sehr dankbar für sein neues Zuhause, vor allem weil er weiß was Armut ist.
Natürlich brauchen wir auch für ihn einen Paten.

Dank einer großzügigen Spende einer Lüdenscheider Fabrikanten Ehepaares und der tollen Unterstützung der „Südtiroler Ärzte für die Dritte Welt“, können wir unser Zentralgebäude fertig bauen.
Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die Schule in der unteren Etage im September 2008, also zum neuen Schulbeginn, einzuweihen. Dann haben die Grundschulkinder in Schaar Hooloi und in den umliegenden Tälern wieder eine Schule, zu welcher sie am Morgen hinkommen können und am Mittag wieder nach Hause gehen können. Im Moment gehen sie nicht zur Schule oder leben mit ihren jungen Jahren (6-7 Jahren) die Woche über bei Verwandten, oder wenn Geld da ist, im Schulinternat.

Mirko hat erfolgreich sein Fachabitur geschafft und hat nach dem Urlaub einige Jobs angenommen. Er verdient sich sein Geld, um im Januar für ein Jahr nach Australien zu gehen.
Inche ist im August in die erste Klasse eingeschult worden. Sie ist eine sehr motivierte, gute Schülerin. Das lernen macht ihr Spaß. Neue Freundinnen hat sie auch gefunden, auch schon eine „Beste“.

Wir wünschen euch allen eine schöne Adventszeit, ruhige Weihnachtstage und ein gesegnetes Jahr 2008.
Horst und Kalla Beste