Liebe Freunde und Bekannte!

Dieses Jahr war und ist noch sehr viel in Bewegung bei uns. Bis zum jetzigen Zeitpunkt sind wir noch voll in aller größten Herausforderung, in der Mongolei wie auch in Lüdenscheid.

Unsere Kinderzahl in der Mongolei ist bis zum Sommer auf 28 Kinder angestiegen. Das hing damit zusammen, dass einige Kinderheime geschlossen wurden.
Die Behörden erstellen manchmal Auflagen, da kann man nur den Kopf schütteln. Leider konnten einige Heime diese Auflagen nicht erfüllen, sodass die Kinder einfach anderen Einrichtungen zugeteilt wurden. Einige Kinder brachten Skabies, also Krätze mit, was uns natürlich nicht gesagt wurde. Unsere Mitarbeiter bemerkten dies auch erst später. Die Krankheit breitete sich auch unter unseren „alten“ Kindern aus, sodass alle mit Jakutin behandelt werden mussten.
Diese Sonderausgaben, welche Betten, Verpflegung, Kleider etc. für die neuen Kinder, sowie die Arznei beinhalteten,rissen natürlich ein großes Loch in unsere Kasse. Weil wir noch nicht wussten, ob alle Kinder bleiben werden, liessen sich Paten nicht so schnell finden. Dies belastet uns extrem, da alles wie ein Damenklosschwert über uns schwebt.

Zur Zeit haben wir 21 Kinder. Die 18-jährige Hurlee ist zu einer anderen Organisationen gezogen und hat eine Ausbildung als Köchin angefangen. Euna, die rheumakranke Mutter, ist mit ihrer Tochter Anomaa zu Verwandten gezogen, da von behördlicher Seite keine Erwachsenen im Kinderheim wohnen dürfen. Wir haben Euna angeboten, sie könne Anomaa bei uns lassen, aber dies wollte sie verständlicherweise nicht.  . Da zwei große, reiche europäische/amerikanische Organisationen großen Einfluss auf die Regierung haben, und sie die Regel befürworten, dass KInder, die in Waisenhäuser leben, aber noch Eltern oder Verwandte haben, zurück zu ihrer Familie müssen, mussten einige unserer Kinder auch zu ihren Familien oder zu irgendwelchen Verwandten zurück. Wir unterstützen auch Familienzusammenführungen, aber die Realität zeigt uns leider, dass die meisten Kinder wieder auf der Straße landen. Es ist echt traurig, wie die Kinder hin und her geschickt werden.
Unseren „alten Stamm“ von 16 Kindern ist das gottseidank erspart geblieben.

Unser neues Schulhaus ist leider noch nicht besetzt, da wir erst einmal abwarten wollen und müssen, was die Behörden bis zum Frühjahr wieder entscheiden.
Letztes Jahr mussten wir ja kurzfristig ein Haus in der Nähe der staatlichen Schule kaufen. Dieses Haus haben wir von einem Freund bekommen, der nach Deutschland zurückgekehrt ist.

Ein kleines, siebenjähriges Mädchen,Enkh Tuuja, war aus einem Heim in der Stadt für drei Monate, wegen der guten Luft, zu uns gekommen. Bei uns in Schaar Hooloi sollte sie sich erholen, da sie eine schwere Lungenentzündung hatte und „schwächelte“. Im Sommer musste sie wieder zurück, dich nachts hat sie immer geweint, weil sie lieber bei uns wohnen wollte.
Um es nun kurz zu machen: Enkh Tuuja wohnt jetzt bei uns und ist seit September in der ersten Klasse und ist ein glückliches Mädchen.

Wir blicken trotz Schwierigkeiten immer hoffnungsvoll nach vorne. Wenn man unsere ersten zehn Kinder sieht, die im Juni 2003 zu uns gekommen sind, ist das eine wirkliche Freude.
Herzlichen Dank für alle Unterstützung

PS: Die Herausforderung in Lüdenscheid besteht darin, dass wir unser Haus in Juni verkauft haben, aber noch mit gepackten Kartons ohne Heizung in dem Haus wohnen. Gottseidank haben wir einen guten Kamin.

Eine gesegnete Adventszeit, fröhliche Weihnachten und ein gutes neues Jahr wünschen
Horst und Kalla Beste