Liebe Freunde und Bekannte,

auch im Jahr 2012 war bei uns wieder einiges los. Bis zum Frühjahr verlief alles relativ ruhig, doch im März starteten wir die erste Aktivität im Rahmen unseres Projektes „Krankenwagen für die Mongolei“. Fünf junge Ärzte und ein Grafiker machten es sich zur Aufgabe, Spenden für einen Krankenwagen zu sammeln und diesen im Sommer selbst in die Mongolei zu fahren. Abenteuerlust war hier natürlich auch mit im Spiel. Damit der Wagen Anfang September übergeben werden konnte, mussten bis Juli sowohl das Geld gesammelt als auch die Vorbereitungen abgeschlossen sein.

Im Mai reiste ich, Horst, in die Mongolei, um den Bau des „neuen“ Hauses voranzutreiben. Das größte Problem war die eingefrorene Wasserleitung in drei Metern Tiefe. Für den Sommer mussten wir zunächst eine provisorische Wasserleitung mit einem Schlauch verlegen.

Im Juli kam Sereeter, einer unserer (wieder eingestellter) mongolischen Leiter, nach Deutschland, um sich einer Herzoperation zu unterziehen. Er litt an einer schweren, lebensbedrohlichen Herzkrankheit. Die Operation fand im Herzzentrum in Lahr statt, wo uns ein befreundetes Ehepaar mit guten Kontakten sehr geholfen hat. Gott sei Dank verzichtete der Professor auf sein Honorar, und die verbleibenden Kosten konnten durch Spenden gedeckt werden. Sereeter musste in Berlin noch wegen einer Herzattacke in die Notaufnahme, bevor er nach Lahr konnte, aber auch hierfür reichten die Spenden.

Im Juni zogen insgesamt 80 Menschen, darunter behinderte Kinder und Babys mit ihren Betreuern, in unser großes Haus zur Erholung. Sie kamen aus dem städtischen Waisenhaus, in dem auch unsere ersten zehn Kinder aufwuchsen. Anfang September kehrten sie aufgrund fehlender Heizung wieder in die Stadt zurück. Jetzt müssen wir erst einmal weitere Renovierungen durchführen.

Im September flog ich erneut in die Mongolei, um mit Sereeter an der russisch-mongolischen Grenze den Krankenwagen abzuholen. Nach einer 10.000 km langen Reise und vielen Verhandlungen über den Zolllbetrag erreichten wir schließlich Ulaanbaatar. TÜV und Zulassung wurden in der Hauptstadt erledigt. Die Kinder freuten sich riesig über die Ankunft des Teams und genossen die Zeit mit den „richtigen“ Männern, besonders beim Fußballspielen und Toben.

Nach den Sommerferien, die unsere Kinder bei ihren Müttern verbrachten, blieben drei unserer Kinder bei ihren Familien. Zulaa wollte bei ihrer Mutter bleiben, die zu Beginn des Jahres aus dem Gefängnis entlassen wurde. Ich habe sie besucht, und es sah dort ordentlich aus. Zulaa wird weiterhin von uns unterstützt. Auch Gan Bajr und Njam Bajr blieben bei ihrer noch sehr jungen Mutter. Sereeter und seine Tochter Degi „überwachen“ die Situation und berichten uns regelmäßig.

Wie geht es weiter?
Die Arbeit mit den leukämiekranken Kindern haben wir auf das nächste Jahr verschoben, da wir zunächst die Wasserleitungen erneuern müssen. Diese Arbeiten sind erst ab dem Frühsommer möglich, da der Boden an vielen Stellen noch gefroren ist. Außerdem müssen wir die Heizungsanlage und die Heizkörper für das große Haus kaufen und installieren.

Wir möchten uns ganz herzlich für die Unterstützung und das Mittragen bedanken, besonders in den schwierigen Situationen.

Wir wünschen euch eine besinnliche Adventszeit, frohe Weihnachten und ein gesegnetes Jahr 2013.

 

Herzliche Grüße,
Horst