Liebe Freunde und Bekannte,

der Wetterbericht meldet: „Heute erreicht die Tagestemperatur die Frostgrenze“ – Es ist Bitterkalt. Was für ein Wort würde man wohl in der Mongolei gebrauchen? In einem Land wo über sieben Monate diese Temperaturen, zum Teil bis -40 °C, den Tagesablauf begleiten?

Unseren Kindern geht es soweit gut und sie strahlen nach wie vor Fröhlichkeit aus. Die Kinder und Mitarbeiter sitzen, dank eurer Hilfe im warmen.

Auf dem Schulweg und bei Besorgungen sind sie trotzdem der Kälte ausgesetzt. Mit dicker, warmer Winterkleidung kommen sie aber da durch und sie freuen sich über den Winter.

Die ältesten der Kinder sind oder kommen jetzt in die Pubertät. Wir sind gespannt wie sich das im mongolischen auswirkt.
Einige der Kinder brauchen eine Zahnspange und drei benötigen eine kleine Operation.
Sorgen bereitet uns unser Sormandal. Beim Schuleintritt wurde bemerkt, dass ihr eine Sehschwäche hat. Eine Brille kam für ihn überhaupt nicht infrage – so ein komisches Ding ist für ihn nur hinderlich.
Leider hat sich seine Sehkraft sehr verschlechtert und bei einer erneuten Untersuchung wurde festgestellt, dass er an einem angeborenen Sehfehler leidet.
Phthisis bulbi, das bedeutet die Schrumpfung des Augapfels und Ariophie des Augapfels. Gottseidank hat er aber seine Fröhlichkeit beibehalten.

Im Juni fingen die Baggerarbeiten an, ein 50 Meter langer und drei Meter tiefer Graben musste zwischen den Häusern ausgehoben werden, da die Wasserleitung ja letzten Winter eingefroren ist.
Bis Ende Juli konnten Arbeiten erledigt werden. Zum Schutz haben wir nun die ganze Heizungsanlage mit 100 Litern Glysantin, ein Frostschutzmittel, aufgefüllt.

Die Arbeit mit den leukämiekranken Kindern muss noch warten, bis das Geld für die Einrichtung zusammenkommt. Für diese Einrichtung brauchen wir natürlich noch eine Genehmigung, dafür sind die Erwartungen sehr hoch.
Finanziell leidet die Mongolei einer hohen Inflation. Im Juli gab es für 1€ 1800 Tugreg, momentan bekommt man für 1€ 2300 Tugreg.
Da wir die Löhne unsere Mitarbeiter aber in Euro zahlen, haben sie keinen finanziellen Schaden, worüber sie natürlich sehr froh sind.
Ein kleines Jubiläum hatten wir in diesem Jahr: die ersten 10 Kinder, die zu uns kamen, sind jetzt zehn Jahre bei uns.
Wir wünsche eine gute Adventszeit, fröhliche Weihnachten und ein gesegnetes neues Jahr 2014!
Horst und Kalla Beste
Hier ein kleiner Einblick in den Umgang mit den winterlichen Temperaturen der Mongolen (nicht allzu ernst nehmen)
Etwas aus der Mongolei zum Schmunzeln
Temperatur in der Mongolei ^1
Die Temperatur ist eine physikalische Größe. Sie kann aber auch sehr relativ sein. Hier eine Betrachtung aus mongolischer Sicht:
+10°C Die Bewohner von Mietwohnungen in Ulaan Baatar (Mongolei) reißen alle Fenster auf, weil die Heizung nicht zu regulteren ist .
+5°C Die Mongolen zeriegen ihre Autos am Straßenrand, um eventuelle Fehler zu orten .
+2°C Italienische Autos springen nicht mehr an 0°C Destilliertes Wasser gefriert
-1°C Der Atem wird sichtbar. Zeit einen Mittelmeerurlaub zu planen.Die Mongolen essen Eis und trirken kaltes Bier.
-4°C Die Katze will ins Bett
-10°C Zeit einen Afrikaurlaub zu planen. Die Mongolen waschen ihr Auto
-12°C Zu kalt zum Schneien
-15°C Amerikanische Autos springen nicht mehr an.
-18°C Die Wohnungsgeseilschaft in Ulaan Baatar dreht die Heizung auf.
-20°C Der Atem wird hörbar
-22°C Französische Autos springen nicht mehr an. Zu kalt zum Schlittschuhlaufen.
-26°C Aus dem Atem kann Baumaterial für Eisskulpturen geschntten werden.
-23°C mongolische Politiker beginnen die Obdachlosen zu bemitleiden
-24°C Deutsche Autos springen nicht mehr an. -29°CDie Katze will unter den Schlafanzug -30°CKein richtiges Auto springt mehr an. Der Mongole flucht, tritt gegen den Reifen und startet seinen Lada.
-31°C zu kalt zum küssen, die Lippen frieren zusammen.Die mongolische Fußballmannschaft beginnt mit dem Training für den Frühling
-35°C Zeit ein zweiwöchiges warmes Bad zu planen. Die Mongolen fegen den Schnee von dem Geer (Zelt)
-39°C Quecksilber gefriert.Zu kalt zum Denken. Die Mongolen schließen den obersten Hemdknopf. -40°C Das Auto will mit ins Bett. Die Mongolen ziehen einen Pullover an
-44°C Mein mongolischer Kollege überlegt, eventuell das Bürofenster zu schließen.
-45°C Die Mongolen schließen das Klofenster
-50°C Die Seelöwen verlassen Grönland. Die Mongolen tauschen die Fingerhandschuh gegen Fäustlinge
-70°C Die Eisbären verlassen den Nordpol. Die Mittelschule in Hovt (Westmongolei) macht einen Wandertag
-75°C Der Weihmachtsmann verlässt den Polarkreis. Die Mongolen klappen die Ohrenklappen der Mütze runter.
-120°C Alkohol gefriert. Folge davon: der Mongole ist sauer.
-268°C Helium wird flüssig.
-273,15°C Absoluter Nullpunkt. Keine Bewegung Elementarteilchen. Die Mongolen geben zu: „ja es ist etwas kühl, gib mir noch einen Schnaps zum lutschen.“
^1 Übernommen von einer befreundeten Organisation in der Mongolei