Liebe Freunde und Bekannte,

die Mongolei meldet sich wieder! Auch dieses Jahr war es relativ ruhig, jedoch gab es einige wichtige Entwicklungen.

Im Mai reiste ich, Horst, in die Mongolei, um verschiedene Dinge zu regeln. Da Sereeter sich beruflich neu orientieren musste, brauchten wir eine neue Leitung vor Ort. Ojuuna, eine 46-jährige Ingenieurin, wurde mir von einem mongolischen Freund empfohlen. Nach unserem ersten Treffen war ich sehr beeindruckt und entschloss mich, ihr die Leitung zu übertragen.

Leider überschattete ein schwerer Unfall meinen Aufenthalt: Ein betrunkener Fahrer fuhr frontal in unser Auto. Beide Fahrzeuge waren Totalschäden, doch der Fahrer fuhr einfach weiter. Es war unser bestes Auto, das erst vor zwei Jahren aus Deutschland gekommen war. Trotz des Unfalls erlebte ich große Bewahrung, da ich unverletzt blieb.

Die Kinder freuen sich immer, wenn ich in der Mongolei bin. Wir unternehmen dann meist Ausflüge, wie z.B. einen Kinobesuch oder gehen gemeinsam essen. Ein bewegendes Treffen hatte ich mit Tuuja, einer ehemaligen Mitarbeiterin. Ihre Tochter Amina hatte als Baby schwere Herzfehler, die in der Mongolei nicht behandelt werden konnten. Dank unseres Freundes Dr. Peter Beck wurde Amina in Deutschland kostenlos in der Sana-Herzklinik operiert. Heute ist sie acht Jahre alt und ein fröhliches, hübsches Mädchen. Leider ist ihre Herzklappe defekt, und sie muss dringend operiert werden. Dr. Peter Beck sucht derzeit eine Klinik, die die Operation kostengünstig durchführen kann, da die regulären Kosten zwischen 50.000 und 60.000 € liegen.

Doch nun zu den erfreulichen Dingen: Anfang Juli reisten Kalla, Mirko, Inche und ich erneut in die Mongolei. Der erste Tag war eine kleine Katastrophe: In Frankfurt herrschten 30 °C, während es in Ulaan Baatar nur 17 °C und starken Regen gab. Zudem tropfte es bei uns wieder durchs Dach, und wir hatten weder Strom noch fließendes Wasser. Mirko war seit zehn Jahren nicht mehr in der Mongolei und war unsicher, wie es mit der Sprache klappen würde – doch schnell war „alles wieder da“. Lustig war, dass Inche auf mongolisch angesprochen wurde und Mirko als Übersetzer fungierte, da sie kein Mongolisch versteht.

Die Kinder haben sich riesig gefreut, uns zu sehen. Mirko wurde zunächst nicht sofort erkannt, aber nach einer Weile war die Freude umso größer. Besonders die Jungs hingen wie Kletten an ihm. Wir hatten eine wunderbare Zeit zusammen, das Wetter besserte sich, und wir unternahmen Ausflüge in die Wildnis und genossen köstliches Essen – darunter auch Ziege aus der Kanne. Es war wirklich eine schöne, unvergessliche Zeit.

Zu unseren Kindern: Zwei machen derzeit ihr mongolisches Abitur, sieben besuchen verschiedene Berufsschulen, vier gehen zur regulären Schule, drei besuchen eine Sonderschule, und ein Kind macht eine Ausbildung. Das jüngste Kind geht in den Kindergarten.

Wir möchten uns ganz herzlich für all eure Unterstützung im Jahr 2014 bedanken!

Wir wünschen euch eine besinnliche Adventszeit, frohe Weihnachten und ein gesegnetes Jahr 2015.

 

Herzliche Grüße,
Horst und Kalla